Tanzgruppe Sorbas


Eine kleine Auswahl griechischer Tänze

Chaniotikos

Der Chaniotikos Sirtos ist die kretische Form des Sirtos im Rhytmus lang, kurz, kurz. Er wird auch Sirtos Kritis bzw Kretischer Sirtos genannt. Auf Kreta selbst ist unter Sirtós immer der Chaniotikos Sirtos gemeint.
Der Name leitet sich von der kretischen Stadt Chania ab, wird mit dieser assoziiert und ist auf ganz Kreta verbreitet. Der erste Tänzer zeigt Tanzfiguren und Sprünge in vielfacher Art. Oft wird bei "lang" die Bewegung nicht fließend ausgeführt sondern der Fuß verzögert aufgesetzt.

Chasapikos

Bekannt wurde der Chasapikos im übrigen Europa unter dem Namen Sirtaki, allerdings erst in den letzten 30 Jahren nach der Aufführung des Films Alexis Sorbas, nach dem auch diese Tanzgruppe benannt wurde.
Der Chasapikos hat seinen Ursprung im alten Byzanz. Nur die unteren Volksschichten und unter diesen besonders die Metzger (chasapis) tanzten ihn zu Liedern oft anrüchigen Inhalts. Selbst nach dem Bekanntwerden der Rembetika in den Musiktavernen in den zwanziger Jahren und später, galt ein Besuch dieser Lokale als etwas Verrufenes in der Athener Bürgerschaft. Der Stil dieser Musik erhielt erst seine große gesellschaftliche Bestätigung in den fünfziger und sechziger Jahren, als die großen Komponisten Mikis Theodorakis und Manos Hatzidakis in ihrer Musik Gebrauch von Rhythmen, Instrumenten, Sängern und Musikern aus dem Rembetiko machten.

Der Chasapikos oder Sirtaki wird heute von drei bis vier jungen Männern getanzt, die ihn vorher sehr ausführlich mit eigener Choreographie eingeübt haben.
Einerseits wird der Sirtaki nach der Musik aus dem Film Alexis Sorbas ausgeführt, so dass er entsprechend mit dem langsamen Teil beginnt und am Ende in sehr schnelle Wechselschritte mündet.
Eine andere Ausführung ist der Sirtaki als Chasapikos nach Liedern wie z. B. Frangosiriani. Dieser präzise, ruhige Tanz fordert geradezu das Publikum zum Mittanzen oder zum spontanen Mitklatschen heraus.

Chasaposervikos

Durch die touristische Entwicklung Griechenlands wurde der schnelle Chasapikos, auch Chasaposervikos genannt, sehr bekannt. Tänze mit den selben Schritten gibt es bei allen Völkern des Balkans und des Mittelmeerraumes.
Ursprünglich wurde der Tanz im alten Byzanz getanzt und hieß dort "Makellarikos" - Tanz der Metzgerzunft. In Makedonien heißt er Chasaposervikos, also serbischer Metzgertanz, und Thrakien und der Ägäis ist er unter dem Namen Politikos Chasapikos, Tanz der Metzger aus Konstantinopel bekannt.

Dipat

"Zwei Schritte", pontischer Reihetanz für Männer und Frauen. Über die Herkunft dieses Tanzes gibt es widersprüchliche Informationen. Einige Quellen sagen, das Gebiet um Ordu und Giresum, andere beziehen sich auf die Herkunft der Musiker.

Kalamatianos

Der Kalamatianos ist neben dem Sirtos der bekannteste Tanz in Griechenland. Mit seinem charakteristischen 7/8-Takt ist er so etwas wie der Nationaltanz der Griechen.

Er ist der älteste nachweisbare griechische Tanz überhaupt. Denn es gibt sehr viele Abbildungen auf Vasen, Tellern und Reliefs und Beschreibungen aus der Antike, die die typische Körperhaltung und die Schritte darstellen. Seinen Namen erhielt er erst später, vielleicht nach dem Tanzlied über die Hafenstadt Kalamata auf dem südlichen Peloponnes.

Koftos

Das Wort Koftos bedeutet Stopp (Break) und so ist auch die Musik, die oft unterbricht; und so unterbrechen die Tänzer ihren Tanz ebenfalls kurz.

Kotsaris

In der Umgebung der Stadt Kars in der Nähe des Kaukasus und in Trapezunt am Schwarzen Meer wurde früher der Kotsari getanzt. Sein Name leitet sich von dem pontischen Wort kots = Ferse ab. Dieser Tanz gehört zu den Pidhichta, den gehüpften Tänzen; damit ist Charakter dieses Tanzes beschrieben.
Heute wird er von Männern und Frauen gemeinsam mit schnellen, hüpfenden Schritten getanzt. Sie fassen sich dabei an den Schultern.

Lefkaditikos

Ein Tanz aus der Gegend des Ionischen Meeres (Insel Lefkas). In seinen unterschiedlichen Tanzformen zeigt er die Vielfalt dieses Landstrichs. Zu sehen an der Insel Korfu, die mit ihren französischen, venezianischen und englischen Einflüssen fast schon als multikulturell bezeichnet werden kann.

Omal

Omal bedeutet "gleich bleibend". Ein ruhiger Tanz welcher mit allen Instrumenten gespielt wird.

Pentozalis

Der Pentozalis ist ein recht bekannter kretischer Tanz. Seinen Namen hat er von den Wörtern zalo, d.h. Schritt und pente, das heißt fünf. Pentozalis meint also Fünfschritt. Die Kreter tanzen ihn meistens in zwei Teilen, dem langsamen, dem Siganos, auch Kontilies genannt, und dem schnellen, dem Grigoros. Die Musik spielt die einzelnen teile unterschiedlich lang.
Männer und Frauen tanzen ihn gemeinsam im offenen Kreis mit auf den Schultern gelegten Händen.

Syrtos

Der Syrtos oder Sirtos, Sirto ist ein griechischer Tanz, bei dem der erste Tänzer die übrigen im Kreis oder in mäanderähnlichen Mustern über den Tanzplatz führt. Syrtós chorós bedeutet "der geschliffene", "geschleppte" oder "gezogene Tanz". Die Tänzer halten einander an den Händen, manchmal halten benachbarte Tänzerinnen und Tänzer auch gemeinsam ein Tüchlein (Mantíli). Besonders häufig kommt dies zwischen erstem und zweitem Tänzer vor, weil ersterer dadurch eine größere Freiheit bei der Präsentation seiner tänzerischen Fähigkeiten durch Sprünge, Drehungen und spezielle Schrittkombinationen hat.

Tik

Der Tik kommt aus der Gegend Matsukas im Bezirk Trapezunt, wird aber von allen Pontiern getanzt. Das Wort Tik ist die gräzisierte Form des türkischen dik (aufrecht). So wird er auch von Männern und Frauen im offenen Kreis eng zusammen und mit angewinkelten Armen an den Händen gefasst getanzt. Dieser Tanz erfreut sich großer Beliebtheit bei den Pontiern; ähnlich wie der Kalamatianos im übrigen Griechenland ist er der Haupttanz.

Trigona

Wurde in ganz Pontos getanzt. Der Name ist die weibliche Form von Trigono (Dreieck). Tänze wie Trigona oder Sarlkouz sind von religiös-rituellem Charakter und werden oft von der dreisaitigen Lyra begleitet.

Tsamikos

Der Tsamikos (oder Kleftikos) ist ein Kriegstanz, der hauptsächlich auf dem griechischen Festland und auf dem Peloponnes getanzt wird. Ursprünglich wurde er nur von Männern mit kraftvollen Sprüngen, Hocken, Kniefällen und Drehungen getanzt, während heute auch Frauen am Tanz teilnehmen.
Seinen Namen Tsamikos erhielt er von der Tsamuria, einer Landschaft mit den Dörfern Paramithia, Filiata und Parga im Bezirk Thesprotia, Westepirus und Kleftikos deshalb, weil die Bewaffneten im Gebirge ihn im 19. Jh. Tanzten. Sie kämpften gegen die türkische Besatzung und wurden deshalb von den Türken "kleftes" = Diebe geschimpft. Kleftis wurde in der Folgezeit unter Griechen zu einem Ehrentitel und bedeutete Freiheitskämpfer.

Zeimbekiko

Der Zeimbekiko ist ein Solotanz ohne bestimmte Schrittfolgen. Er beruht auf Improvisation, doch muss der Tänzer in der Lage sein dem charakteristischen Rhythmus zu folgen.

Zonaradikos

Dieser Tanz erfreut sich überall in Thrakien großer Beliebtheit. Seinen Namen verdankt er der Handhaltung der Tänzer. Denn sie halten sich an den Gürteln (sonari = Gürtel). Heute tanzen in den Dörfern Frauen und Männer gemeinsam mit dem Griff auf den Schultern oder mit angewinkelten Armen an den Händen.
Tanzgruppen fassen sich überkreuz an den Händen oder am Gürtel.

Zorbas Tanz

Der Zorbas Tanz von Mikis Theodorakis ist zum Inbegriff griechischer Musik und Lebensfreude geworden, obwohl er erstmalig 1964 zur Filmmusik choreographiert wurde. Für Michael Cacoyannis weltberühmten Film "Alexis Sorbas" (Originaltitel "Zorba the Greek“) aus dem Jahre 1964, nach dem Roman von Nikos Kazantzakis, griff Mikis Theodorakis einen kretischen Tanz auf und improvisierte darüber. Heraus kam der "Sirtaki". Er beginnt sehr langsam und endet atemberaubend schnell.

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